Eine Frage, die nicht mehr alltäglich zu sein scheint. Oder doch wieder an Bedeutung gewinnt?
Wie geht es dir … eine Frage, die Interesse am gegenüber zeigen sollte und ehrliches Interesse am Wohlergehen anderer.
Oftmals habe ich in der Vergangenheit erlebt, dass die Menschen, die diese Frage stellten, ganz schnell etwas anderes vorhaben, wenn man wirklich erzählt, was einen bewegt. Oftmals habe ich mich gefragt, warum man mich das eigentlich fragt, wenn man dann jedoch kein Interesse daran hat, wirklich zu erfahren, wie es einem geht.
Ist das, wie geht es dir, ein trojanisches Pferd, mit dem man sich Vertrauen erschleicht und so tut, als wenn man wirklich Interesse an seinem Gegenüber hat? Scheint so … denn als ich dazu umschwenkte zu antworten, wenn Du Zeit hast, erzähle ich es Dir … kam oftmals die Antwort nee Zeit habe ich nicht …. Auch später nicht.
Es scheint so, als wenn sich die Menschen immer weiter in ihr Schneckenhaus zurückziehen … Doch ich kann nicht anders, ich frage immer noch aus dem Herzen, nach dem Befinden meines Gegenübers.
Ich hatte mal einen Freund, der regelrecht misstrauisch wurde, wenn ich fragte, wie es ihm geht. Ernsthaft, die Antwort war warum? Man wollte ernsthaft wissen, warum ich frage, die Antwort, weil es mich interessiert war für diesen Menschen noch verstörender …
Ehrlich, wenn ich da so drüber nachdenke, dann schüttel ich heute noch mit dem Kopf, was hat das Leben diesem Menschen angetan, das die einfache Frage nach dem Wohlbefinden, misstrauen auslöst?
Auch heute bekomme ich von anderen Menschen misstrauische Blicke und ausweichende Antworten. Klar, das ist ja auch legitim, muss man nicht jedem auf die Nase binden, dass es einem nicht so gut geht …. Jedoch wenn dies unter Menschen geschieht, die von sich behaupten, ein Freund zu sein, wird es in meinen Augen komisch …
Ist ein Freund nicht jemand, mit dem man über alles reden kann, auch über seine Gefühle?
Oder sind Gefühle verboten? Den Anschein hat es ja. Allerdings weiß ich auch aus Erfahrung, das Vertrauen gerne missbraucht wird und wenn man oft genug diese Erfahrung gemacht hat, dann verkümmert es und der Mensch in sich vereinsamt, kann er doch nicht wirklich über sein innerstes reden und somit für sich … Klarheit schaffen.
Oftmals habe ich die Erfahrung gemacht, dass, wenn mein Gegenüber einen so großen Leidensdruck hatte, alles aus ihm herausbrach und es sich tiefe und reinigende Gespräche entwickelt haben. Meist hörte ich dann, so ein Gespräch habe ich noch nie geführt …
Ist es nicht erschreckend? Finde ich irgendwie schon, da muss erst die kleine Ute (das ist ein Relikt aus meinen Mecklenburger Reitertagen und wirklich lang gewachsen bin ich auch nicht) nachfragen und zuhören, so wirklich zuhören.
Unwillkürlich tauchen vor meinem geistigen Auge ein paar Schnattertanten auf, die sich gemeinsam über eine Lösung für ein Problem einer Freundin unterhalten, welches geprägt ist von nehmt es mir nicht übel, Rachegedanken, Manipulation und Selbstbeweihräucherungen.
Jedoch über die Gefühle und wie man damit umgehen könnte, nicht, außer … das würde ich mir nicht bieten lassen.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, das es nicht darum geht, den anderen zu manipulieren, ihm etwas zurückzugeben, was er vielleicht nicht mal bewusst ausgesendet hat, sondern es geht darum, sich und seine Gefühle zu verstehen, erkennen, was dahinter steht und warum man sich so oder so fühlt.
Was bringt mir das, wenn mich z. B. die Aussage eines Menschen dazu bringt, mich nicht gut zu fühlen und ich ihn dafür verantwortlich mache, was bei mir ankommt. Nichts außer komische Gedanken.
Macht es nicht mehr Sinn, sich zu fragen, warum löst es diese oder jene Empfindung in mir aus und was ist diese Empfindung? Und wenn ich diese Empfindung nicht erklären kann, finde ich vielleicht im Gespräch heraus, was es ist und warum ich so fühle.
Sind unsere Gefühle nicht ein Hinweis auf das, was uns fehlt oder auch glücklich macht? Sind unsere Gefühle nicht ein Hinweis darauf, dass es aus uns heraus kommt und nicht gemacht wurde, weil der andere uns Böses will? Entstehen durch Rachegedanken und „dir zeig ich es jetzt aber“ nicht Fronten und Gräben, die im Zweifel unüberwindbar werden? Und machen die uns nicht blind für wirklich wichtige Dinge?
Fragen über Fragen in unserer schnelllebigen Zeit, wo jeder für das Glück aller zuständig zu sein scheint und jeder sich in seiner gespielten Selbstherrlichkeit im Außen auf der Fürsorge anderer ausruht und es ihm überhaupt nicht in den Sinn kommt, sich selber zu hinterfragen …
Und so kommt es, dass die ehrliche Frage, wie geht es Dir? Mit einem Warum? beantwortet werden und Misstrauen sich breitmacht, könnte man nicht zur echten Gefahr werden, weil man etwas über die inneren Vorgänge des anderen erkennt, das das sich selbst vorgespielte Denken, so ganz andere Ursachen hat?
Ich denke schon zeigt mir dieses Warum, wie weit weg wir als Menschheit davon sind, mit Vertrauen und ja mit Liebe miteinander umzugehen.
Was ist mit uns passiert, das wir uns in einer ständigen Verteidigungsposition befinde und klares, selbsterkennendes Denken scheinbar verschwunden ist. Noch schlimmer, mittlerweile als verpönt, egoistisch und unsolidarisch empfunden wird, denn klares, selbsterkennendes Denken hat seine Folgen … Jedoch … ist das die Konsequenz von … wie geht es Dir … denn wer ehrlich antwortet und ehrliches Interesse entgegen bekommt, bekommt die Sicherheit, das mit ihm alles in Ordnung ist und er lernt, sich an sich selber zu orientieren und nicht an der Masse seinen Halt zu finden.
Tja, ich bin noch mit den Worten groß geworden, die Anderen stehen im Stall und du wirst doch nicht auch von der Köhlbrandbrücke springen, wenn es alle machen … Jedoch ist ein ehrliches, wie geht es Dir die Grundvoraussetzung für die Fähigkeit, selber eigenständig selbsterkennend zu denken und zu handeln. Ich schweife jedoch wieder ab.
Ist ein wie geht es Dir nicht die beste Vorbeugung von Krankheiten? Ist ein ernst gemeintes Wie geht es Dir nicht die Fürsorge, die wir uns alle wünschen, ohne uns irgendwelchen Denkmusterdiktaten unterwerfen zu müssen?
Ich denke schon, denn wenn ich in Sicherheit mich und meine Gefühle verstehen lerne und erkenne … das vieles, bitte steinigt mich nicht selbst erdacht und somit selbst gemacht wurde der Schlüssel zu einem anderen Leben? Zu einem Leben, in dem man sich wahrhaftig zu sich selber bekennen kann, ohne es an die große Glocke zu hängen mit irgendwelchen Bewegungen? Ist die Akzeptanz des anderen nicht einfacher, wenn man merkt, dass ihm die gleichen Sorgen umtreiben und die Themen, die den anderen beschäftigen, alswohl die Eigenen sind? Würde dies nicht zu einem Gemeinschaftsgefühl führen, welches auf Liebe und Respekt basiert, ohne den Anderen einschränken zu müssen, weil wir wissen, er muss diese oder jene Erfahrung machen, entsteht dadurch nicht wahrhaftige Freiheit?
In diesem Sinne … sei achtsam … Hinterfrage alles … Auch Dich … Dann siehst du auch … Warum und wohin dich Dein Weg führt … denn nichts ist … wie es scheint.
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