Wenn einer sagt, es geht nicht, dann sind es meistens seine Grenzen, die er meint, wenn einer etwas nur so gut macht, wie er es kann, sind es seine Grenzen …
Im Grunde ist es ja auch nichts Schlimmes … Jeder hat seine Grenzen … Ich habe lange überlegt, was da eigentlich die letzten fast 14 Tage passiert ist.
Ich wollte Dreadlocks … Also suchte ich im Netz nach jemanden, der meine Haare bearbeitet, auf die Idee, es selber zu machen, kam ich nicht, es war meine Grenze …
Die motivierte junge Dame kam zu mir nach Hause, was ich super fand und freute sich noch wie eine Königin auf meine Haare. Meine Haare zeigten der jungen Dame ihre Grenzen und mir das, wenn ich das wirklich will, meine eigenen überschreiten muss.
Ich habe durch und durch gesundes Haar, welches keine Chemie oder einen Friseur gesehen hatte, seit Jahren … Sie sind fein und wie sagte die junge Dame, wie Pferdehaar … dazu noch viele, sehr viele …
Sie drängel und rutschen überall hinein, wie es ihnen passt und wenn sie nicht wollen, macht es keine Freude, mit ihnen zu arbeiten … So kämpfte die tapfere junge Frau sich durch meine Haare und gab bestimmt ihr Bestes …
Das Beste wäre gewesen, wenn sie mich gebeten hätte, jemand anderen zu suchen, da sie damit überfordert ist. Hätte … Hätte … Fahrradkette … Sie tat es nicht, nach 13 Stunden und eine Menge geziepe war sie fertig und wohl auch froh, von dannen zu kommen …
Am Morgen sah ich dann das Ergebnis mit kritischem Blick bei Tageslicht, es war so gar nicht, wie ich dachte und die Zöpfe fingen schon an, sich auszuhängen … normal war das nicht.
Die Grenze, ich mache das nicht, fand ich recht frech, nachdem ich es reklamieren wollte, Willkommen in der Neuen Welt, wenn es Dir nicht passt, kannst du es ja rausmachen oder abschneiden …
Das nenne ich Grenze … in mir meldete sich die Stimme Du kannst das doch gar nicht … Aus der anderen Ecke kam ein Scheiß drauf, wir machen das jetzt selbst … Wie ich diesen Rebellen liebe … immer wieder bringt diese Stimme mich in ungeahnte Gebiete und zeigt mir neue Fertigkeiten.
Also fing ich an, die Grenze des Nichtkönners zu übertreten und machte die eine Hälfte wieder auf, das war sehr zeitaufwendig und meine Arme wurden lahm, der Geselle Scheiß drauf war mit der Knute immer in der Nähe und trieb mich an … das nennt man obsessiv oder? Egal, denn genau das hat mich dazu gebracht, die Grenze zu überschreiten, die schmerzenden Arme zu vergessen und stumpf in einem meditativen Zustand einfach weiter zu machen …
Ein paar Telefonate führte ich mit Freunden und alle waren der Meinung, dass es zwar doof ist, jedoch mir anscheinend guttut. Super … etwas Mitgefühl wäre mir lieber gewesen, jedoch wir sind hier nicht bei, wünsch dir was, sondern bei so isses … so ist das mit selbst gemachten Leiden.
Immer wieder kam Groll auf und ich ärgerte mich darüber … auch hier kam der Scheiß drauf Typ um die Ecke und lenkte meinen Fokus wieder um … Interessant …
Ich habe jetzt 9 Tage mit mir und meinen Haaren verbracht … das war mein einziger Fokus, ich habe Einladungen ausgeschlagen und bin mit mir und meiner „Sache“ geblieben.
Heute bin ich fertig geworden, sie sind nicht perfekt, jedoch besser als vorher und auch mit anderen Techniken als die junge Dame. Ich hege in der Tat keinen Groll, denn letztendlich hat sie mir meine Leidenschaft für meine Haare wiedergeben, meinen Kampfgeist geweckt und mir gezeigt, ich kann alles erreichen, wenn ich es nur will und das Ihre Grenze meine gesprengt haben …
In diesem Sinne … sei achtsam … Hinterfrage alles … Auch Dich … Dann siehst du auch … Warum und wohin dich Dein Weg führt … denn nichts ist … wie es scheint.
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